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Vom 22.08. bis 01.09.2013 war der Verein "Valores" zusammen mit der Werkvolkkapelle Neumarkt auf Rumänien Rundreise. Hier ein kurzer Bericht:

 

Nach einer ca. 21-stündigen Anreise ist die 35-köpfige Gruppe in Bistritz, Nordsiebenbürgen - Rumänien angekommen.

Bei herrlichem Wetter besuchten die Teilnehmer der Reise am Freitag Abend den Kirmesplatz in Viisoara (Heidenfeld). Die Werkvolkkapelle begeisterte bei ihrem ersten Auftritt auf der Bühne das anwesende Publikum. Vor allem die Gesangseinlagen sorgten für großen Beifall und das gemeinsame Singen des "Siebenbürger-Liedes" berührte die Anwesenden bis tief ins Herz hinein.

Der Auftritt war Teil eines bunten Musik-, Tanz- und Gesangsprogramms von ortsansässigen Trachten- und Folkloregruppen und auch internationalen Gruppen.
Anschließend genossen die Teilnehmer noch einen Rundgang über den Kirmesplatz.

 

 

Am Samstagvormittag stand der nächste Einsatz auf dem Programm. Die 450-Jahrfeier der Evangelischen Stadtpfarrkirche in Bistritz wurde an diesem Tag gefeiert. Zum Einzug in die Evangelische Stadtpfarrkirche gestaltete die Werkvolkkapelle den Kirchenzug und gab nach dem Gottesdienst bei einem Standkonzert nochmals eine Kostprobe ihres Könnens.

Hier der Artikel einer Rumänischen Online-Zeitung über dieses Fest.

Das Gruppenbild zeigt die gesamte Reisegruppe vor der Evangelischen Stadtpfarrkirche in Bistritz.


Die Darbietungen der Werkvolkkapelle ernteten allseits großes Lob und schließlich folgte auch eine Einladung, bei einer Live-Aufzeichnung des örtlichen Fernsehsenders am folgenden Tag mitzuwirken.

 

Am Sonntag, den 25.08.2013 gestaltete die Werkvolkkapelle den musikalischen Teil des Gottesdienstes anläßlich der 700-Jahrfeier der Kirche in Jaad (Livezile), einem kleineren Ort, etwas außerhalb von Bistritz.
Die renovierte Kirche war vollbesetzt mit Gästen aus nah und fern. Der Gottesdienst wurde vom evangelischen Bischof Reinhard Guib in Konzelebration mit weiteren Priestern zelebriert. Erstmals seit langen Jahren spielte wieder eine Blaskapelle in diesem Gotteshaus und trug damit zum äußerst festlichen Rahmen dieser Veranstaltung bei.

Kaum zur Kirchentür hinaus, ging die Fahrt anschließend weiter nach Bistritz, wo eine ökumenische Gebetsstunde in der Evangelischen Stadtpfarrkirche auf dem Programm stand. Gläubige Christen pilgerten von ihren Gotteshäusern mit den höchsten Repräsentanten zur Evangelischen Stadtpfarrkirche im Zentrum der Stadt.Unter den Teilnehmern des ökumenischen Gottesdienstes in der Stadtpfarrkirche waren die "höchsten" Vertreter der sechs großen christlichen Glaubensgemeinschaften : nämlich unter anderen, der Klausenburger Metropolit Andrei Andreicuþ,(Rumänisch-orthodox) Bischof Reinhart Guib,(Evangelisch) der Bischof der Griechisch-Katholischen Kirche - Florentin Crihãlmean, der Bischof der Ungarisch-reformierten Kirche - Bela Kato, der Bischof der Ungarisch-Lutherischen Kirche - Dezsö Zoltán Adorjani sowie der Erzbischof der Römisch-Katholischen Kirche - Gyorgy Jakubinyi. Den Höhepunkt des Gottesdienstes markierte die Unterzeichnung einer „Bistritzer Erklärung zur ökumenischen und brüderlichen Zusammenarbeit“ der historischen Kirchen in Siebenbürgen

Die Gebetsstunde wurde zweisprachig abgehalten und rief zur Einigung der christlichen Kirchen auf. Auch hier trug die Werkvolkkapelle feierliche Musikstücke vor.
Hier der Bericht einer Rumänischen Online-Zeitung zu dieser festlichen und historisch bedeutenden Veranstaltung.

Anschließend hieß es schnell hinaus durch die Menschenmengen, um auf dem Platz vor der Kirche noch ein Standkonzert für die Einspielung der moderierten Live-Übertragung des Fernsehsenders zu erreichen.

Erst danach war Zeit zu einem Mittagessen, zu dem die Werkvolkkapelle in das Zelt der Ehrengäste eingeladen wurden. Bei dieser Gelegenheit überreichte Johann Kerner (2.v.l.), Vorsitzender des Vereins "Valores", zusammen mit Erwin Radschinsky, Vorsitzender der Werkvolkkapelle Neumarkt (1.v.l.) und Martin Miess (1.v.r.) Dirigent  der Werkvolkkapelle Neumarkt ein Buch der Stadt Neumarkt an den Bürgermeister der Stadt Bistritz, Herrn Liviu Ovidiu Gretu (3.v.l.), und an den evangelischen Bischof Reinhard Guib (2.v.r.). Die Leiter der Reisegruppe bedankten sich für die Einladung zu diesem großen und bedeuteten Fest in dieser Region (Nordsiebenbürgen).


Ausreichend gestärkt ging die Fahrt dann wieder weiter ins ca. 8 km entfernte Jaad, wo das Wiesenfest mit zahlreichen Tanz-, Musik- und Trachtengruppen aus dem Ort, dem Umland und Bistritz, sowie mit einer Musikkapelle aus Traun (Österreich) in vollem Gange war.

Die Teilnehmer der Reisegruppe genossen zunächst die Festatmosphäre, um dann gegen Abend nochmals mit einem Platzkonzert beim Abendessen die anwesenden Gäste zu erfreuen.

Nach diesen langen und prall gefüllten Tagen mit Festlichkeiten und Auftritten stand am Montag dann ein erholender Ausflug ins ländliche Umland von Jaad auf dem Programm. Die Gruppe war eingeladen, von Jaad aus mit Kutschen auf eine "Alm" (Stîna) zu fahren, wo Schafe und Ziegen gehütet und gemolken werden.

Nach einer beschaulichen und teilweise abenteuerlichen Kutschenfahrt auf traditionellen Wägen verbrachte die Gruppe einen gemütlichen Tag auf der Alm. Frisch zubereitetes Lammgulasch und eine spezielle Art der rumänischen Käsepolenta sowie verschiedene Vorspeisen und traditionelle Getränke wurden in rustikaler Umgebung serviert.

Die Teilnehmer konnten vom Melken bis zur Zubereitung der Speisen mit anwesend sein. Manche nutzten die Zeit auch für Spaziergänge über die weitläufigen Weiden auf denen die Schafe zwischen Obstbäumen zum Sammelplatz getrieben wurden. Umgeben von Hütehunden betätigten sich die Jugendlichen auch sportlich.

Der Vorsitzende der Heimatsortsgemeinschaft Jaad, Herr Horst Göbbel, erläuterte alle Vorgänge und traditionellen Speisen aufs Detail. So klärte er unter anderem auch darüber auf, warum die Hunde Holzstöcke um den Hals tragen. Die herunterhängenden Stöcke schützen die Gefährten des Menschen. In den umliegenden Wäldern befinden sich Wölfe, die bei einem Angriff auf die Hütehunde erst in die Stöcke statt in den Hals beißen würden.
Auch die einfachen Schlafstätten der Schäfer, kleine Unterschlupf-Häuschen mit einfachen Klappen davor, sind deshalb nahe der Schafs-Gatter plaziert.

Erst gegen Abend endete der Tagesausflug mit der Rückfahrt hinunter nach Jaad, bei der von den Kutschen aus das herrliche Panorama der umliegenden Berge durch die tiefer stehende Sonner erst richtig zur Geltung kam. Die Gruppe konnte verschnaufen, die Ruhe in der Natur genießen, Kraft tanken und auch ein bisschen in die rumänische Kultur hineinschnuppern, um erholt und gestärkt die Weiterfahrt am Folgetag anzutreten.

Die Reise ging dann am 5. Tag weiter durch die abwechslungsreiche und beschauliche Landschaft der Karpaten nach Tîrgu Mures ("Neumarkt"), wo bei einer kurzen Stadtrundfahrt mit Dr. Michael Liebhart Zwischenstation gemacht wurde. Nach einer Rundfahrt über den Stadtplatz und einem Blick auf die Stadt von einem Aussichtspunkt aus ging die Fahrt auch schon weiter nach Sighishoara ("Schäßburg").

Dort angekommen stand am Nachmittag eine  Burgführung durch Frau Martha Somboty, Deutschlehrerin in Schäßburg, an. Sie erläuterte sehr detailliert die Burganlage und geschichtliche Hintergründe und Zusammenhänge der Burg und Stadtentwicklung.

Den Höhepunkt und Abschluß dieses Tages bildete der 1. interkulturelle Abend im Burghof, den die Werkvolkkapelle zusammen mit einer Tanzgruppe des Demokratischen Forums der Deutschen in Schäßburg unter der Leitung von Frau Andrea Bettina Rost sowie einer rumänischen Sängerin gestaltete. Das mittelalterliche Ensemble der Burg bot den passenden Rahmen für diese Veranstaltung, die auch einige anwesende Gäste zum spontanen Mittanzen animierte.

Tags darauf stand ein längerer Reisetag an. Zwischenstation war hier in Sibiu ("Hermannstadt"), das kulturelle Zentrum Siebenbürgens. Bei einer ausführlichen Stadtführung durch Frau Beatrice Ungar, Chefredakteurin der Deutschen Zeitung in Hermannstadt, erfuhren die Musiker der Werkvolkkapelle und die Mitglieder des Vereins "Valores" viel Wissenswertes über die Stadtgeschichte und die besonderen und prägenden Bauwerke der historischen Innenstadt.

Eine Ausstellung im Rathaus machte den Teilnehmern deutlich, dass sie hier in einer künstlerischen und kulturellen Hochburg Rumäniens angekommen sind. Auch aus religiöser Sicht ist Hermannstadt z.B. als Bischofssitz der evangelischen Kirche, von überregionaler Bedeutung. Besonders beeindruckend war unter anderem auch die Besichtigung der orthodoxen Kathedrale, die der Sitz der orthodoxen Metropolie Siebenbürgens ist.  Anschließend begaben sich die Reiseteilnehmer auf die ca. 7 stündige Fahrt von Hermannstadt nach Arad.

In  Arad bezog die Gruppe ihr Quartier in der Pension Olymp (Pensiunea Olymp), die wir an dieser Stelle für Reisegäste in die Gegend um Arad oder für Durchreisende bestens empfehlen können. 

Nach der ersten Übernachtung in Arad startete die Gruppe nach Lipova- Radna, um die Päpstliche Wallfahrtsbasilika minor "Maria Mutter der Gnaden" in Maria Radna zu besichtigen. Domkapitular Andreas Reinholz erwartete die Reisegruppe bereits und erläuterte die Entstehung und den Bau sowie die religiöse Bedeutung dieses Wallfahrtsortes von überregionaler Bedeutung. An diesem Ort sind nach dem bekanntesten Marienwallfahrtsort in Altötting, Bayern, die zweitmeisten Votivgaben von Pilgern an einem katholischen Marienwallfahrtsort gesammelt aufbewahrt.

Auch zahlreiche Legenden, die speziell über diesen Ort erzählt und berichtet werden, zeugen von der Bedeutung dieses Sakralbaus, der umfangreich renoviert und instand gesetzt wird. Der Abschluss der Renovierungsarbeiten ist etwa im Jahr 2016 geplant.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Restaurant "Mara" (Eigentümer ist Schütz Johann,  Banater) ging es weiter zu einem Kurzbesuch nach Pankota ( zu Speditionsunternehmer Oswald Geltz) wo durch den Einsatz des Vereins "Valores" neben vielen Schulmöbeln auch ein gespendetes Feuerwehrfahrzeug aus Velburg seine Dienste tut. Die Reisegruppe erreichte dann am Nachmittag ca. 16:30 Uhr die Stadt Sanktanna (Sântana), den Heimatort von Anneliese und Johann Kerner.

Beim Empfang im Rathaus von Sanktanna durch den Bürgermeister, Herrn Daniel Tomuta, wurde Johann Kerner stellvertretend für den Verein "Valores" für das Projekt "Aufbaus eines Jugend-Blasorchesters - Lambert Steiner - in Sanktanna" eine Auszeichnung verliehen.

Besichtigt wurden dort zusammen mit Frau Dr. Ana Höniges, die Herz-Jesu-Kirche, die Mutter-Anna-Kirche und verschiedene Stadtteile.

Es folgte am Abend ab 18:30 Uhr dann der 2. interkulturelle Abend mit internationaler Begegnung der Jugendlichen, bei dem neben der Werkvolkkapelle Neumarkt auch das neue Jugend-Blasorchester "Lambert Steiner" zusammen mit weiteren Jugendlichen von der Tanzgruppe" Busuiocul" ihren ersten größeren Auftritt absolvieren konnte. Die Musik der Blaskapellen und der Gesang der ortsansässigen Jugendlichen erfreute die zahlreichen Besucher in der Veranstaltungshalle.

Am Folgetag besichtigte die Gruppe die Stadt Arad unter fachkundiger Führung von Prof. Michael Szellner, Vorsitzender des Demokratischen Forums der Deutschen in Arad. Eine besondere Ehre war für die Teilnehmer der Reise, im Rathaus von Arad durch den Vizebürgermeister der Stadt, Herrn Levente Bognar, persönlich empfangen zu werden. Dabei überreichte Johann Kerner (Bild in der Mitte, links) an den Vizebürgermeister der Stadt Arad einen Bierkrug und Neumarkter Gansbräu Bier als Gastgeschenk (Bild in der Mitte, rechts: Prof.Michael Szellner).

Den Höhepunkt der musikalischen Auftritte bildete dann der 3. Interkuturelle Abend im Kulturpalast von Arad, bei dem die Blaskapelle Nadlacanka aus Nâdlac unter der Leitung von Kapellmeister Andrej Uram, die Kinder- und Jugendtanzgruppen der Jugendorganisation Banat_JA unter der Leitung von Adelheid Simon und die Werkvolkkapelle Neumarkt unter der Leitung von Dirigent Martin Miess ihren Auftritt hatten.

Vor allem die Kinder, die bereits im Alter von 4 Jahren dabei waren, waren begeistert und alle Zuschauer, wie auch die anwesenden Akteure klatschten fröhlich mit bei den Musikstücken, Liedern und den Tänzen.

 

 

 

Den Abschluß der Reise bildete schließlich ein Besuch in Timisoara ("Temeswar").

Im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus, einer sozialen Einrichtung für ältere Menschen, wurde die Reisegruppe von Seppi Thierjung (Hausmeister) empfangen. Die Reisegruppe war auch zur Besichtigung des dort eingerichteten Museums für Banater Kultur eingeladen.
Anschließend genossen die Teilnehmer volkstümliche Musik und traditionelle Banater Lieder, die ihnen Raimund Slatina am Akkordeon vortrug. - Dass Menschen mit Musik Geschichten erzählen können und dass vor allem die Musik die Seele berührt, wurde hier jedem Teilnehmenden klar.

Der ca. 40 jährige, blinde Raimund Slatina, der selbst Mitbewohner des Adam-Müller-Guttenberg-Hauses ist, spielte dann schließlich noch einige Abschiedslieder, bevor die Reisegruppe dann die ca. 14-stündige Heimreise antrat. Am nächsten Tag in Neumarkt angekommen, ließen die Teilnehmer noch einige Reiseeindrücke bei einem zünftigen Weißwurstfrühstück im Gasthof Wittmann Revue passieren.
Neben den kulturellen und landschaftlichen Eindrücken standen vor allem die Begegnungen mit den dortigen Menschen immer wieder im Mittelpunkt.

 

Übrigens: Die gesamte Fahrstrecke der Rundreise betrug ca. 3.230 km. Davon wurden ca. 1.200 Kilometer alleine in Rumänien, einem wirklich sehenswerten und vielfältigen Land in Europa zurück gelegt.

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